Liebe Frau Schüssler,

zwei Jahre sind nun schon wieder verstrichen, seit Arthur das Tierheim Emmendingen verlassen hat. Seitdem sorgt er hier jeden Tag für gute Laune. Er ist wahrlich ein „Sonnenscheinchen“, das gegenüber allen Vier- und Zweibeinern ein freundliches Gebaren an den Tag legt und Streitereien mit Artgenossen nach wie vor meidet. Vierbeiner, die nicht spielen wollen oder sich gar unfreundlich geben, werden geflissentlich ignoriert. Es gibt lediglich eine Ausnahme: Ein Kangal, der sich – kurz nachdem Arthur hier angekommen war – bei einer Begegnung ziemlich aggressiv an der Leine gebärdete, ohne dass es dabei zu einem direkten Kontakt kam, ist für unseren „kleinen Mann“ seitdem ein „rotes Tuch“, auf das er schon aus großer Entfernung mit unmissverständlichen und für ihn sehr unüblichen Missfallensbekundungen reagiert.

Mit großer Begeisterung begibt sich Arthur inzwischen auf die Suche nach Bällen oder anderen Spielsachen. Dabei legt er eine erstaunliche Konsequenz an den Tag. Zu Hause hat er es inzwischen übernommen, die Zeitung und die Post aus dem Briefeinwurfschlitz zu holen und uns zu bringen. Wann immer Zeitungsausträger oder Postboten etwas einwerfen, wartet er schon ungeduldig darauf, Briefe und Drucksachen in Empfang zu nehmen und zu bringen. Und auch im Garten ist er begeistert dabei, etwa die Gießkanne zu suchen und zu holen.

Nach wie vor ungebrochen ist seine Liebe zum Wasser. Wann immer sich ihm eine Gelegenheit bietet, nimmt er ein Bad, schwimmt oder watet durch Meer, Bäche und Seen. Nicht minder schätzt er es, im Schnee umher zu tollen.

Unkompliziert gestalten sich auch Ausflüge und Urlaube mit dem Herrn, der gerne Auto fährt und vor allem das Wohnmobil heiß und innig liebt. Sobald er merkt, dass gepackt wird, möchte er auf seinen angestammten Platz, um von dort aus dann das weitere Geschehen aufmerksam zu verfolgen. Hat man ihm erst einmal sein Fahrtgeschirr umgelegt und seine Matratze an den richtigen Platz gebracht, gibt es dann endgültig kein Halten mehr. Da bedarf es keiner weiteren Worte, ihn zum Einsteigen zu bewegen.

Im Urlaub, auf Campingplätzen oder in Hotels, aber auch in Restaurants benimmt er sich vorbildlich. Ortswechsel sind kein Problem, solange er bei seinem Restrudel ist. Und so ist er zur Freude aller Beteiligten eben einfach bei allen Unternehmungen dabei.

Seine Angewohnheit, netten Zweibeinern seine Sympathien zu zeigen und ihnen zu diesem Zweck die Vorderpfoten auf die Schultern zu legen und das Gesicht freundlich abzuschlabbern, hat er noch nicht vollständig aufgegeben. Mittlerweile hat er aber gelernt, dass nicht jedermann eine derart innige Begrüßung zu schätzen weiß, und ist ein wenig zurückhaltender geworden.

Was bleibt zu sagen? Der „kleine Mann“ hat sich einfach wunderbar integriert und es uns sehr leicht gemacht.

 

Herzliche Grüße

Ihr R.M.

 

Post vom „kleinen Mann“ Arthur!