Weltkatzentag: Umfrage des Landestierschutzverbandes zeigt den Bedarf von
Katzenschutzverordnungen in Baden-Württemberg
Der Landestierschutzverband Baden-Württemberg e.V., Dachverband mit mehr als 100
Tierschutzvereinen und ihren angeschlossenen Tierheime in Baden-Württemberg, hat von April bis
Mai 2019 eine Umfrage zur Versorgung und Kastration freilebender Katzen bei seinen
Mitgliedsvereinen durchgeführt. 114 Tierschutzvereine wurden um Teilnahme an der Umfrage
gebeten, die Teilnahmequote lag bei etwa der Hälfte.
Ziel dieser Umfrage war es, die Problematik der frei lebenden Katzen sowie die Kastrations- und
Versorgungsarbeit, die durch die regionalen Tierschutzvereine im Land geleistet wird, deutlich zu
machen. „Die Ergebnisse verdeutlichen den dringenden Bedarf an Katzenschutzverordnungen“, so
ließen die Landesbeauftragte für Tierschutz, Dr. Julia Stubenbord und der 1. Vorsitzende des
Landestierschutzverband BW, Stefan Hitzler, am Donnerstag, den 08.08., gemeinsam verlauten.
Die Umfrage zeigt auf, dass nicht nur bezüglich der Anzahl der Katzen, sondern auch in finanzieller
Hinsicht eine Unterstützung der Tierschutzvereine zwingend erforderlich ist. Die teilnehmenden
Tierschutzvereine haben im Jahr 2018 rund 4.400 freilebende Katzen und Kater kastriert, was im
Mittel 75 Tieren pro Verein entspricht. Bei durchschnittlichen Kastrationskosten von ca. 90 Euro je
Tier ergibt dies eine Summe von insgesamt 393.000 Euro.
„Wir sehen in den Ergebnissen der Umfrage eine fundierte Argumentationshilfe für Gespräche mit
Gemeinden und Behörden, wenn es um den Erlass von weiteren Katzenschutzverordnungen in
Baden-Württemberg geht“, so Hitzler. Seit dem Jahr 2013 haben Gemeinden in Baden-Württemberg
über § 13b des Tierschutzgesetzes die Möglichkeit zum Erlass von Katzenschutzverordnungen zur
Verminderung des Katzenleids freilebender Hauskatzen. Halter von Katzen mit Freigang können
darüber zur Kastration, Kennzeichnung und Registrierung ihrer Tiere verpflichtet werden. Somit
werden erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden bei verwilderten Katzengruppen dauerhaft
reduziert, was unbedingt notwendig und sinnvoll ist. Leider hat bisher erst eine Gemeinde (Berglen
im Rems-Murr-Kreis) von dieser Möglichkeit Gebraucht gemacht.
Ein entsprechender Entwurf für eine solche Katzenschutzverordnung nebst umfangreichen
Zusatzinformationen zum Thema Katzenschutz findet sich auf der Homepage der
Landestierschutzbeauftragten.
„Wir hoffen, dass die Ergebnisse der Umfrage weiteren Gemeinden den Anstoß geben, eine
Katzenschutzverordnung umzusetzen“, so Stubenbord abschließend.

Heute ist Weltkatzentag!