Pressemeldung
16.03.2022
Deutscher Tierschutzbund evakuiert Tierschutzzentrum Odessa
Der Deutsche Tierschutzbund hat erfolgreich die Tiere aus seinem Tierschutzzentrum in Odessa evakuiert: 44 Hunde und 15 Katzen, die im Zentrum betreut wurden, konnten in den vergangenen Tagen von der Ukraine über die Republik Moldau bis nach Rumänien gebracht werden. Etwa zehn verbliebene Straßenhunde sowie ausgesetzte oder zurückgelassene Tiere werden weiter vor Ort versorgt. Das Tierschutzzentrum Odessa eröffnete der Deutsche Tierschutzbund 2005, nachdem der Verband sich bereits fünf Jahre in der Hafenstadt für den Tierschutz stark gemacht hatte. Das Zentrum gilt als Modellprojekt: Seit seiner Eröffnung konnte die Zahl der Straßenhunde in Odessa von rund 80.000 auf etwa 3.000 verringert werden. Vielen tausend konnte man in den vergangenen Jahren helfen.
„Alle Hunde und Katzen sind wohlbehalten in Rumänien angekommen. Wir sind erleichtert, dass sie nun endlich in Sicherheit sind“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Mein Dank gilt allen Tierschützern in unserem Zentrum, die in den schweren Kriegstagen weiter für die Tiere da sind und allen Helfern, welche die Evakuierung – die lange Zeit aussichtlos schien – am Ende doch ermöglicht haben. Zugleich bleibt angesichts der sich zuspitzenden Lage die Sorge um Mitarbeiter des Zentrums, die ihre Heimat nicht verlassen möchten oder dürfen und sich auch in Zukunft um die Straßentiere Odessas kümmern wollen.“ Ein kleinerer Teil der Straßenhunde, die vor Ort gefüttert werden, sich aber nicht einfangen lassen, wird weiterhin vom Tierschutzzentrum versorgt. Ebenso zurückgelassene oder ausgesetzte Tiere. Zudem erreichen das Zentrum täglich Anfragen aus der Bevölkerung mit der Bitte um Hilfe. Für ausreichend Futter ist derzeit noch gesorgt.
Evakuierungsfahrten nach Rumänien
Insgesamt zwei Fahrten mit einem Transporter waren nötig, um alle Tiere aus dem Zentrum zu evakuieren. Die Tierhilfe Hoffnung, Mitgliedsverein des Deutschen Tierschutzbundes, nahm die Tiere im rumänischen Pitesti in Empfang. Von hier sollen die Hunde und Katzen nach Ende der vorgeschriebenen Quarantänezeit in den kommenden Wochen auf Einrichtungen des Deutschen Tierschutzbundes und Tierheime in Deutschland verteilt werden. Bei den Hunden und Katzen handelt es sich um Straßentiere, die im Tierschutzzentrum Odessa kastriert und medizinisch versorgt wurden und die aufgrund ihres Alters oder aufgrund von Erkrankungen oder anstehenden Operationen auf eine Betreuung in menschlicher Obhut angewiesen sind. Ein großer Teil ist den Umgang mit Menschen gewöhnt. „Für diese Tiere werden wir eine Vermittlung in Privathand anstreben“, sagt Schröder. „Einige unserer Straßentiere aus Odessa kennen das Zusammenleben mit Menschen jedoch nicht. Hier werden wir andere Lösungen finden. Wir tun alles dafür, ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen.“