Krisen kommen meist plötzlich und reißen uns aus dem Alltag.

Wer Sammy im Katzenzimmer sucht, muss bestenfalls im dunkelsten Unterschlupf nachsehen. Der Einzug ins Tierheim hat bei ihr einen Gefühlscocktail aus Überforderung und Hilflosigkeit hervorgerufen. Sammy ist verzweifelt, entmutigt. Sie verkriecht sich und möchte am liebsten auch nicht gefunden werden. Auf jede noch so sensible und zurückhaltende Kontaktaufnahme reagiert sie extrem ängstlich und gereizt. Sie fühlt sich in ihrem Schicksal gefangen und wir haben noch keinen Weg gefunden, sie zumindest kurzzeitig aus der Reserve zu locken. Aber das ist nicht die Sammy, die sie einmal war! Die eigentliche Sammy lebte zusammen mit ihrem Kumpel Luky in einer Familie mit Kindern und genoss das Leben. Sie war präsent und fühlte sich wohl in ihrer Haut.

Sicherlich wird der Tierheimschock noch einige Zeit nachwirken und nicht per Knopfdruck vergessen sein. Aber mit etwas Geduld, Liebe und Fürsorge lässt sich Sammys traumatisierte Seele bestimmt kurieren.

 

Sammy, kastriert, geb. 2019

Sammy – eisige Einsamkeit